Reinigungsmöglichkeiten der Oberflächen
Die routinemäßige Reinigung ist in allen öffentlichen Bereichen eine wichtige Maßnahme der Basishygiene. In medizinischen Bereichen ist darüber hinaus eine gezielte Desinfektion (z. B. nach Kontamination mit Sekreten, Exkreten) oder routinemäßige Flächendesinfektion notwendig (z. B. im OP).
Materialanforderungen
Aus der Reinigbarkeit ergeben sich verschiedene Anforderungen an die Materialwahl. Auf für die Reinigung schlecht zugängliche Nischen sollte verzichtet werden. Die Flächen sollten möglichst eben und fugendicht sein. Außerdem sollten Materialien oder Beschichtungen gewählt werden, die langlebig und beständig sind. Das gilt gegenüber mechanischer Belastung, physikalischen Einflüssen (z. B. UV-Licht) sowie chemischen Einflüssen durch Reinigungs- und Desinfektionsmittel.
Teppichböden sind somit in den meisten öffentlichen Bereichen nicht geeignet. Ausnahmen bilden die Zimmer der mobilen Bewohnenden in Alten- und Pflegeheimen sowie Räume, in denen eine Geräuschminderung durch Teppichböden erwünscht ist und eine Reinigung durch Staubsaugen als ausreichend eingestuft wird. Bei immobilen Bewohnenden ist häufig ein erhöhter Pflegeaufwand nötig, bei dem eine vermehrte Kontaminationsgefahr durch Sekrete/Exkrete besteht (z. B. Versorgung von inkontinenten Personen/Personen mit Harnwegkatheter). Hier ist ein abwischbarer Boden aus Kunststoff geeigneter.
Zur Reinigung bzw. Desinfektion von Oberflächen werden in erster Linie manuelle Verfahren eingesetzt. Berührungslose Verfahren (z. B. UV-Licht) werden teilweise ergänzend für die Desinfektion verwendet, können aber keine alleinige Methode sein, da grobe Verunreinigungen so nicht entfernt werden können und beispielsweise bei UV-Licht Flächen im Schattenbereich nicht erreicht werden. Tabelle 1 zeigt die Notwendigkeit von Reinigung/Flächendesinfektion in verschiedenen Bereichen. Sofern in den Bereichen keine Notwendigkeit für eine Flächendesinfektion gegeben ist, sollte sie auch nicht durchgeführt werden, weil die Verwendung von Desinfektionsmitteln mit einer unnötigen Exposition des Personals gegenüber chemischen Substanzen verbunden ist und Desinfektionsmittelreste in das Abwasser gelangen.