Was ist bei Wassersystemen zu beachten?
Das Wasser in öffentlichen Gebäuden unterliegt den Vorgaben der Trinkwasserverordnung in Bezug auf ihre u. a. mikrobiologische Unbedenklichkeit. Das bedeutet, dass seine Nutzung bei Einhaltung der Vorgaben unbedenklich ist.
Unter bestimmten Bedingungen kann es zur Besiedlung von Wassersystemen mit Legionellen kommen. Diese Bakterien können Lungenentzündungen bei Personen mit Vorerkrankungen hervorrufen. Deshalb ist ein häufiges gründliches Spülen der Wassersysteme vorteilhaft, um die Konzentration der möglicherweise vorhandenen Erreger auf ein Maß zu reduzieren, sodass keine Infektionen auftreten.
Sofern Wasseranschlüsse häufig benutzt werden, ist das in der Regel kein Problem. Sind allerdings Waschbecken in Räumen angebracht, in denen sie selten benutzt werden, fehlt die notwendige regelmäßige Spülung. Deshalb sollte im Sinne der Legionellenprävention in solchen Räumen bereits bei der Planung auf Wasserentnahmestellen verzichtet werden.
Beim Bau der Sanitäranlagen ist auch zu beachten, dass die Kalt- und Warmwasserleitungen nicht zu eng beieinander liegen dürfen, damit die Warmwasserleitung nicht die Kaltwasserleitung erwärmt und dort geeignete Überlebensbedingungen für Legionellen entstehen (30–45 °C).
Eine Sanierung des Wassersystems bei Legionellenbefall ist in der Regel sehr aufwendig und oftmals nicht dauerhaft erfolgreich. Alternativ können Filtersysteme an den Waschbecken eingesetzt werden, die allerdings regelmäßig erneuert werden müssen.
Wenn bei der Planung eines Neubaus die genannten Prinzipien nicht beachtet wurden und es zur Besiedlung mit Legionellen gekommen ist, kann das Wassersystem später nur mit sehr großem Aufwand saniert werden. Deshalb ist große Sorgfalt bei der Planung der Wasseranschlüsse erforderlich.