Glossar

A
Abrasionsverhalten
Das Abrasionsverhalten beschreibt die Materialveränderung der Feststoffoberfläche nach mechanischen Einwirkungen durch Abrieb.
Abscheideeffizienz
Fähigkeit Stoffe (z.B. Erreger oder Partikel) zu entfernen.
Abwurfeimer
Mülleimer
Aerogene Übertragung
Übertragung über die Luft
Aerosol
Gemisch aus festen und flüssigen Partikeln in einem Gas. Im medizinischen Kontext sogenannte Tröpfchenkerne, an welche Erreger gebunden sein können.
Aerosolpartikel
Kleinste Teilchen, die in einem Gemisch aus festen und flüssigen Partikeln in einem Gas zu finden sind.
Aerosolübertragung
Übertragungsweg von luftgetragenen Infektionserregern, welche an Partikel gebunden sind und über lange Zeit im Raum schweben und sich verteilen können.
Anamnese
Systematisches Erfragen und Dokumentieren von Beschwerden, Krankengeschichte und weiteren Faktoren (Allergien, soziale Faktoren …) von Patient*innen.
Ansteckungsrate (Attack Rate)
Infektionsrate (Häufigkeitsmaß); Anzahl der exponierten empfänglichen Personen einer Gruppe, die erkranken im Verhältnis zu allen exponierten empfänglichen Personen dieser Gruppe.
Ärztezentrum
Gebäude, in dem sich unterschiedliche, eigenständige Arztpraxen befinden.
Aufbereitung
Im medizinischen Sinn: Medizinprodukte/ Gegenstände/ Oberflächen etc. können mit Krankheitserregern besiedelt sein, die eine Quelle für Infektionen darstellen können. Die Aufbereitung umfasst die Reinigung, Desinfektion und ggf. Sterilisation um die Medizinprodukte etc. möglichst keimfrei zu machen.
Aufenthaltsbereich
Fläche, auf der sich vermehrt Personen für eine länger andauernde Zeit aufhalten.
Ausbruch
Vermehrtes Auftreten von Infektionen in einer bestimmten Gruppe/Population (z.B. Pflegeheimbewohner*innen) bei denen ein epidemiologischer Zusammenhang wahrscheinlich/gesichert ist. Bei einem sehr großen Ausbruch kann auch von einer Epidemie gesprochen werden.
Ausbruchsituation
Vermehrtes Auftreten von Infektionen in einer bestimmten Gruppe/Population (z.B. Pflegeheimbewohner*innen) bei denen ein epidemiologischer Zusammenhang wahrscheinlich/gesichert ist. Bei einem sehr großen Ausbruch kann auch von einer Epidemie gesprochen werden.
Außenklassenzimmer
Bereich im Außenraum einer Schule, der durch eine trittfeste und ebene Fläche sowie eine digitale Infrastruktur von einer Klasse für den Unterricht genutzt werden kann.
Ausweichflächen
Mehrzweckflächen, die für verschiedene Situationen genutzt werden können, wenn die ursprünglich genutzte Fläche zu klein ist oder nicht den Anforderungen entspricht.
B
Basis-Hygienemaßnahmen
Sie sind grundsätzlich von jeder Person und in Kontakt zu jeder anderen Person anzuwenden, unabhängig von der Kenntnis des Infektions- oder Besiedelungsstatus, z.B. das Händewaschen vor dem Essen und nach Toilettengang, Einhalten der Hustenetikette, etc..
(Be-) Lüftungsrate
Das Verhältnis von zugeführter Raumluft zu Raumvolumen. Wird in Luftwechsel pro Stunde angegeben.
Behandlungszimmer
Geschlossener Raum in einer Arztpraxis, in dem Sprechstunden, Behandlungen und Untersuchungen durchgeführt werden. Synonym zu Sprechzimmer
Bewegungsfläche
Fläche in einem Raum, die nicht verstellt oder verbaut ist und zur uneingeschränkten Bewegung genutzt werden kann.
Bewegungsmuster
Die wiederkehrende Art und Weise wie sich einzelne Personen oder Gruppen bewegen.
Bilanzgleichung
Eine Bilanzgleichung stellt in der Physik die Veränderung einer mengenartigen Größe in einem begrenzten Volumenelement als Gleichung dar.
C
Carrier
Personen, die mit einem Erreger besiedelt sind und den Erreger verbreiten können, ohne selbst Infektionssymptome aufzuweisen.
CFD
Computational Fluid Dynamics, numerische Strömungssimulation als iteratives Lösungsverfahren der Navier-Stokes-Gleichung.
Cluster
Häufung von Infektionen gleicher Art in einem bestimmten räumlichen und zeitlichen Zusammenhang.
Compliance
Bereitschaft zur Mitwirkung/Durchführung einer Maßnahme.
D
Dokumentationsplatz
Ort, an dem Arbeitsvorgänge bspw. in der Alten- und Krankenpflege meist digital dokumentiert werden.
Dosis
Die Menge an über einen bestimmten Zeitraum aufgenommenen Stoffen.
Drehflügelfenster
Fenster, die seitlich befestigt und fixiert sind. Das Fensterblatt lässt sich schwingend öffnen, jedoch nicht kippen.
Durchreiche
Wanddurchbruch, um Objekte von einem Raum in den nächsten durchzureichen ohne als Person den Raum betreten zu müssen. Bspw. um vom Flur aus Urinproben in das Labor einer Arztpraxis zu reichen.
E
Eliminierungsrate
Rate, mit der etwas entfernt wird. Hier das Zusammenspiel aus Deposition und Verdünnung.
Emissionsquelle
Ursprung einer Verunreinigung.
Emissionsrate
Quellstärke/Menge an ausgestoßenen Partikeln (inkl. anhaftender Erreger).
Emittieren
Abgeben/Ausstoßen (z.B. mit der Ausatemluft).
Empfang
Tresen oder Büro im Eingangsbereich einer Einrichtung mit Personal zur Ausgabe von Informationen.
Epidemie
Großer Ausbruch mit gehäuftem, zeitlich und örtlich begrenzten Auftreten einer (Infektions-)Krankheit.
Erreger
Organismus, der eine Krankheit auslöst.
Erregerlast
Die Menge an Erregern (z.B. Viren), die in einer Probe gefunden wird.
Erschließung
Bereich zum Eintreten in oder Durchschreiten eines Gebäudes oder einer Räumlichkeit.
Erschließungskern
Bereich, in dem sich zentriert das Treppenhaus und der Aufzug befinden.
Erschließungswege
Wege in oder aus einem bestimmten Bereich oder zwischen unterschiedlichen Bereichen, Flächen oder Räumlichkeiten.
Exkrete
Vom Körper ausgeschiedene Stoffwechselprodukte, z.B. Urin, Faeces, Erbrochenes, Eiter, Schleim.
Exponierte Person
Person, die einem Stoff (beispielsweise einem Erreger) ausgesetzt ist.
Expositionsdauer
Zeit, während der die Person einem Stoff ausgesetzt ist.
F
Fachraum
Räume in einer Schule, die durch die nutzungsspezifische Planung und Ausstattung speziell für einzelne Disziplinen geplant wurden. Beispielsweise Chemieräume, die mit Anschlüssen für Bunsenbrenner ausgestattet sind.
Farbmetrische Messung
Verfahren zur quantitativen Bestimmung der Farbe an der Feststoffoberfläche mit Spectrophotometern. Die gemessene spektrale Zusammensetzung wird in numerische Werte umgewandelt.
Fassadenseite
Der Bereich eines Raums oder Gebäudes, der der Fassade näher ist.
Fernfeld
Bereich > 1,5 m Entfernung von einer Person/ Infektionsquelle.
FFP2-Maske
Eine Atemschutzmaske zum Personalschutz mit spezifischen Anforderungen an die Filterleistung, den Differenzdruck und den Umfang einer Leckage.
Freie/natürliche Lüftung
Freie Lüftung ist Lüftung mit Förderung der Luft durch Druckunterschiede infolge Windes oder Temperaturdifferenzen zwischen außen und innen, z. B. Fensterlüftung, Schachtlüftung, Dachaufsatzlüftung und Lüftung durch sonstige Lüftungsöffnungen, ggf. unterstützt durch Ventilatoren.
Freifläche
Multifunktional nutzbare Fläche im Außenraum, die nicht durch bauliche Eingriffe verändert wurde.
Full-Scale-Experimente
Tests in denen reale Szenarien nachgestellt werden können. Gleichzeitig können dadurch numerische Modelle validiert werden.
Funktionsbereich
Teil eines Gebäudes oder Raums, der für eine bestimmte Funktion ausgestattet ist.
G
Gebäudeabschnitt
Teil eines Gebäudes, der als eigene Einheit abgetrennt werden kann – häufig auf die technische Gebäudeausstattung (TGA), Funktionsbereiche oder den Brandschutz bezogen.
Grundrissstruktur
Die Gliederung oder der Aufbau eines Grundrisses.
Gruppenraum
Ein Raum, der für eine anhaltende Nutzung einer speziellen Gruppe definiert ist.
H
Haupterschließungskern
Das Bauvolumen, in dem die Haupttreppe und ggf. -aufzüge untergebracht sind.
HEPA-Filter
HEPA-Filter (aus dem englischen: High Efficient Particulate Air) gehören zu der Gruppe der Schwebstofffilter. Sie sind Hochleistungsfilter, die zusätzlich zu den von Feinstaubfiltern abgeschiedenen Partikeln der Außenluft auch kleinste Teilchen, wie z.B. Bakterien, Viren, Stäube und Aerosolpartikel, aus der Luft filtern.
Hierarchisierende Beleuchtung
Durch den bewussten Einsatz unterschiedlich starker und farblicher Ausleuchtung von Flächen wird die Wahrnehmung und das Verhalten von Personen beeinflusst.
Hochfrequentierte Räume
Räumlichkeiten, in denen sich viele Personen gleichzeitig aufhalten oder diesen Raum durchqueren.
Homogene Verteilung
An jeder Stelle eines Raumes liegt dieselbe Konzentration eines Stoffes vor.
Hybride Lüftung
Gleichzeitige Nutzung von freier/natürlicher und maschineller Lüftung.
Hygienekritischer Raum
Räumlichkeit, in der Aufgrund der Nutzung oder der räumlichen Gegebenheiten eine erhöhte Infektionsgefahr/Kontaminationsgefahr besteht.
Hygienische Händedesinfektion
Wichtigste Einzelpräventionsmaßnahme im medizinischen Bereich, zur Reduktion der Keimanzahl auf den Händen. Durchführung mittels Verwendung von alkoholischen Händedesinfektionsmitteln.
I
Inaktivierung
Minderung der Infektiosität von Erregern.
Indexpatient*in
Patient*innen,  die Infektionsquelle für andere Personen waren oder werden könnten.
Indikation
Grund für den Einsatz einer bestimmten diagnostischen/ therapeutischen Maßnahme, bzw. welche Maßnahme bei einer bestimmten Erkrankung/ Symptomkonstellation diagnostisch oder therapeutisch angebracht ist.
Indikationsbezogene Händedesinfektion
Händedesinfektion, die aufgrund einer bestimmten diagnostischen/ therapeutischen Maßnahme notwendig ist, mit dem Ziel, eine Erregerübertragung zu verhindern.
Indiziert
Im medizinischen Kontext: Eine bestimmte therapeutische oder diagnostische Maßnahme ist bei einer bestimmten Erkrankung/ Symptomkonstellation angebracht.
Infektionskette
Übertragung eines Krankheitserregers von Wirt zu Wirt/ Wirt zu Umwelt zu Wirt etc.
Infektionsquantum
Die Dosis an luftgetragenen erregerbeladenen Partikeln, die nötig ist, um bei 63% der empfangenden Personen eine Infektion auszulösen.
Infektionsrisiko/-bewertung
Das Risiko durch einen Erreger infiziert zu werden, kann durch analytische, numerische und experimentelle Methoden beurteilt werden.
Infektiosität
Die Fähigkeit eines Erregers, einen Wirt zu infizieren.
Infektsprechstunde
Patient*innen, bei denen der Verdacht einer Infektion besteht, werden zeitlich gebündelt zu einer bestimmten Tageszeit für die Sprechstunde in einer Arztpraxis einbestellt.
Infrastruktur
Bezeichnet ein Gebäude, das zur Aufrechterhaltung des öffentlichen Lebens und für die Versorgung einer Stadt, Kommune etc. benötigt wird. (Digitale Infrastruktur sollte ebenfalls bedacht werden)
Inkubationszeit
Zeitraum zwischen dem Eindringen eines Krankheitserregers in einen Wirt (Infektion) bis zum Auftreten der ersten Symptome. Die Inkubationszeit kann je nach Erreger von wenigen Stunden bis zu Wochen und sogar Jahren variieren.
Inzidenz
Die Anzahl der neuen Infektionsfälle in einem bestimmten Zeitraum oder bezogen auf eine bestimmte Anzahl von Personen.
Isolierung
Versorgung eines/r Patient*in mit einer übertragbaren Infektionserkrankung oder mit einer Besiedlung übertragbarer Erreger mit besonderer Relevanz bzw. Verdacht darauf in einer Form (z.B. in einem Einzelzimmer mit eigener Nasszelle), dass das Risiko einer Übertragung verringert wird. Bei Nachweis desselben Krankheitserregers, können mehrere Patient*innen gemeinsam isoliert werden (Kohortenisolierung).
J
Jahrgangskohorte
Räumliche und organisationale Trennung eines Jahrgangs von anderen Schüler*innen- oder Personengruppen.
Jets
Zuluftstrahl oder Auftriebsvolumenstrom oberhalb von Wärmequellen.
K
Kammstruktur
Die Gliederung oder der Aufbau einer Grundrissstruktur mit einem stark ausgeprägten Riegel, mit kleineren im 90° Winkel angrenzenden Nebenriegeln. In der Aufsicht erinnert die Grundrissstruktur an einen Kamm.
Kipplüftung
Hierbei sind die Fenster nicht vollständig, sondern nur in einem vorgegebenen Winkel geöffnet.
Kitteltaschenflaschen
Kleine Flaschen mit Händedesinfektionsmittel, die einfach mitgeführt werden können (z.B. in der Kitteltasche eines/r Arzt*in), um eine Händedesinfektion durchführen zu können, wenn keine Spender vor Ort sind.
Kohorte
Eine fest definierte Gruppe von Personen, die einen Gebäudeteil einer Einrichtung getrennt von anderen nutzen kann.
Kohortenbereich
Bereich, der speziell einer Personengruppe einer Einrichtung zugeteilt ist und der für einen eigenständigen Betrieb unabhängig von anderen Bereichen einer Einrichtung ausgestattet ist.
Kohortenbetrieb
Die innerhalb einer Kohorte stattfindende und sich ausschließlich auf die Kohorte beziehende Nutzung eines Gebäudes.
Kohortierbarkeit
Die Möglichkeit eine Infrastruktur so zu unterteilen, dass Nutzendengruppen einzelne Gebäudeteile unabhängig von anderen Gruppen nutzen können.
Kohortierung
Die bewusste Bildung von gemeinsam untergebrachten Personen- oder Nutzendengruppen innerhalb einer Infrastruktur, die ähnliche Merkmale aufweisen. Durch die Bildung von Kohorten soll im Kontext der Infektionsprävention vermieden werden, dass sich Erreger über geschlossene Personengruppen hinaus verbreiten.
Kolonisation
Anwesenheit von Erregern auf der Haut, Schleimhaut, in offenen Wunden, in Exkreten/Sekreten OHNE klinische Symptome.
Kontamination
Kurzfristige Anhaftung von Mikroorganismen an der Haut, Oberflächen oder Instrumenten. Sofern sie nicht vorher entfernt werden (z.B. durch Händedesinfektion, Händewaschen) erfolgt das Absterben der Erreger je nach der Überlebenszeit der Mikroorganismen in der Umwelt.
Kontaminationsgrad
Grad an Verschmutzung/Verunreinigung durch Mikroorganismen.
Kontraindikation
Eine bestimmte therapeutische oder diagnostische Maßnahme/Therapie darf nicht durchgeführt werden, Syn.: Gegenanzeige.
Kontraindiziert
Eine bestimmte therapeutische oder diagnostische Maßnahme/Therapie darf nicht durchgeführt werden.
L
Laufwege
Die Wege/ Strecken, die zwischen unterschiedlichen Arbeits-/ Nutzungsbereichen zurückgelegt werden.
Lesbarkeit des Programms
Bezieht sich auf das Raumprogramm und beschreibt eine Übersichtlichkeit der Nutzung.
Lokale Lüftungswirksamkeit
Die lokale Lüftungswirksamkeit (englisch: local air quality index) ist Maß für die Effektivität der Beseitigung eines lokal emittierten Schadstoffes. Sie setzt die Schadstoffkonzentration der Abluft cex ins Verhältnis zur lokalen Schadstoffkonzentration an einem Punkt im Raum cp.
Lüftungseffektivität
Gibt Auskunft darüber wie gut das Lüftungssystem in der Lage ist verbrauchte Luft und damit Schadstoffe, aus dem Raum abzuführen. Bei Mischlüftung liegt die Lüftungseffektivität bei 1. Quelllüftung hat eine bessere Lüftungseffektivität.
Luftvolumenstrom
Der Volumenstrom ist die geförderte Menge an Luft in m3/h. Der pro Raum benötigte Volumenstrom wird nach DIN EN 16798-1 entweder pro Person oder pro m2 Grundfläche, in den meisten Fällen aber in einer Kombination aus beidem, berechnet.
Luftwechselrate
Das Verhältnis von zugeführter Raumluft zu Raumvolumen. Wird in Luftwechsel pro Stunde angegeben.
M
Magistrale
Ein Hauptverkehrsweg
Maschinelle Lüftung
Bei dieser Lüftungsart erfolgt die Förderung und Konditionierung der Luft (Heizen, Kühlen, Be- und Entfeuchten) durch ein Gerät.
Medizinisches Versorgungszentrum
Ärztlich geleitete Einrichtungen, in denen Ärztinnen und Ärzte zum Teil unterschiedlicher Fachrichtungen als Angestellte tätig sind. Medizinische Versorgungszentren werden in der Regel von Trägern, wie einem Krankenhaus, gegründet.
Mischlüftung/Mischströmung
Mischlüftung beschreibt ein Lüftungskonzept, bei dem Zuluft mit hohem Impuls in den Raum eingebracht wird, z.B. durch Drallluft- oder Schlitzdurchlässe. Die Zuluft vermischt sich mit der Raumluft und verdünnt darin auftretende Kontaminationen.
Mitgebrachte Infektionen
Der Begriff „mitgebracht“ bezieht sich hier auf das Krankenhaus/die Gesundheitseinrichtung. In der Regel Infektionen, die bereits bei Aufnahme in das Krankenhaus bestanden. Englisch: community acquired.
MRE
Multiresistente Erreger. Erreger besitzen eine Resistenz (eingeschränkte Empfindlichkeit) gegenüber relevanten Antibiotika/Antibiotikagruppen, weshalb solche Antibiotika/ Antibiotikagruppen zur Therapie von Infektionen mit einem MRE nicht eingesetzt werden können.
MRGN
Multiresistente gramnegative Erreger. Gehören zu den multiresistenten Erregern.
MRSA
Methicillin resistente Staphylococcus aureus. Gehören zu den multiresistenten Erregern.
Multifunktionsraum
Eine Räumlichkeit, die Aufgrund ihrer Ausbildung, Ausstattung und Struktur auf vielfältige Art und Weise genutzt werden kann.
multiresistente Erreger
= MRE. Multiresistente Erreger besitzen eine Resistenz (eingeschränkte Empfindlichkeit) gegenüber relevanten Antibiotika/Antibiotikagruppen, weshalb solche Antibiotika/ Antibiotikagruppen zur Therapie von Infektionen mit einem MRE nicht eingesetzt werden können.
Mund-Nasenschutz
Der medizinische Mund-Nasen-Schutz (MNS, OP-Maske) ist ein genormtes Medizinprodukt mit spezifischen Anforderungen an z.B. die Filterleistung, den Differenzdruck und die Keimbelastung.
MVZ
Abkürzung für Medizinisches Versorgungszentrum. Ärztlich geleitete Einrichtungen, in denen Ärztinnen und Ärzte zum Teil unterschiedlicher Fachrichtungen als Angestellte tätig sind. Medizinische Versorgungszentren werden in der Regel von Trägern, wie einem Krankenhaus, gegründet.
N
Nahfeld
Bereich um eine Person/Infektionsquelle bis max. 1,5 m Entfernung.
Nasszelle
Sanitäreinrichtung bzw. Sanitär- oder Nasszelle. Räumlichkeiten in denen sich Toiletten, Waschbecken, Duschen etc. befinden. Räumlichkeiten für die tägliche Hygiene und den Toilettengang.
Navier-Stokes-Gleichungen
Die Gleichungen sind ein mathematisches Modell, um Turbulenzen und Grenzschichten in Strömungen zu berechnen. Sie setzen sich aus der Impuls-, der Kontinuitäts- und der Energiegleichung zusammen.
Nosokomiale Infektion
Infektion, die bei Krankenhausaufnahme noch nicht präsent war und erst während des Krankenhausaufenthaltes erworben wird (=Krankenhausinfektionen, healthcare acquired).
O
Oberlicht
Ein in der Decke des Raumes eingebautes Fenster zu Belichtung des Raumes. Ein Oberlicht sollte nach Möglichkeit immer zu öffnen sein, um zur natürlichen Belüftung des Raumes beizutragen.
P
Pandemie
Zeitlich begrenztes, global gehäuftes Auftreten einer Infektionskrankheit.
Pandemische Situation
Zeitlich begrenztes, global gehäuftes Auftreten einer Infektionskrankheit.
Pausenraum
Ein Raum für den Rückzug und zur Einhaltung der Pausen- und Ruhezeiten von Mitarbeitenden. Bestenfalls ist der Bereich ein abgeschlossener und nicht einsehbarer Raum mit einer integrierten Teeküche.
Pavillionstruktur
Geht auf eine Bauweise von Krankenhausbauten im 19. und 20. Jahrhundert zurück, bei der kleine und dezentral im grünen gelegene Gebäudestrukturen und somit auch kleinere Nutzendengruppen gebildet wurden.
Pflegestützpunkt
Mittelpunkt einer Wohneinheit in einem Alten- und Pflegeheim oder einer Station im Krankenhaus, mit einem Arbeitsplatz für Mitarbeitende und Information für Bewohnende, Patient*innen und Angehörige.
POC
Bereich direkt an Patient*innen/ Arbeitsbereich des medizinischen Personals.
Point of care
Bereich direkt an Patient*innen/ Arbeitsbereich des medizinischen Personals.
Poisson-Wahrscheinlichkeitsverteilung
Sagt aus, mit welcher Wahrscheinlichkeit ein gewünschtes Ereignis eintritt, bzw. wie die einzelnen Ereignisse verteilt sind.
Programmatische Anziehungspunkte
Durch die Funktionszuweisung einer bestimmten Fläche, wird diese für Nutzende eines Gebäudes besonders wichtig.
Programmierbare Fenster
Durch Einstellungen können Zeiten bestimmt werden, in denen das Fenster automatisch geöffnet wird oder ein Sonnenschutz einsetzt.
Q
Quanta
Die Dosis an luftgetragenen erregerbeladenen Partikeln, die nötig ist, um bei 63% der empfangenden Personen eine Infektion auszulösen.
Quelllüftung/ Quellluftströmung
Quelllüftung beschreibt ein Lüftungskonzept, bei dem Zuluft bodennah mit geringem Impuls und Untertemperatur in den Raum eingebracht wird. Die Zuluft bildet einen Frischluftsee, der an Wärmequellen aufsteigt und dort für eine gezielte Versorgung mit Zuluft sorgt. Sie wird auch Schichtlüftung genannt.
Querlüftung
Die Öffnungsflächen (z.B. Fenster und Tür) liegen dabei an gegenüberliegenden Seiten eines Raumes.
R
Randbedingung
Umstand, der als gegebene Größe betrachtet wird.
Raumluftgeschwindigkeit
Die Geschwindigkeit der Raumluft.
Raumprogramm
Das Raumprogramm beinhaltet die in einer Infrastruktur enthaltenen Räume und ihre Nutzungen.
Raumströmungsbild
Art und Weise wie sich die Luft, und mit ihr luftgetragene Partikel, innerhalb eines Raumes bewegen.
Reguläre Sprechstunde
Termin bei behandelnden Ärzt*innen zur Anamnese oder weiteren Behandlung/Diagnostik.
Reiner Arbeitsplatz
Flächen, z.B. für die Vorbereitung von Injektionen und Aufbereitung von Medizinprodukten. Sie sollten besonders keimfrei sein und durch einen Spritzschutz von Waschbecken getrennt sein. Händedesinfektionsmittelspender sollten vorhanden sein.
Reiner Arbeitsraum
Reine Arbeitsräume sind Räume, z.B. für die Vorbereitung von Injektionen, Medikamentenlagerung und Aufbereitung von Medizinprodukten. Sie sollten besonders keimfrei sein. Ein Handwaschplatz sollte nicht in direkter Nähe zur reinen Arbeitsfläche sein bzw. durch einen Spritzschutz getrennt sein. Händedesinfektionsmittelspender sollten vorhanden sein.
reiner Lagerraum
In reinen Lagerräumen werden Materialien, Geräte etc. aufbewahrt, die steril (keimfrei) bzw. aufbereitet sind.
Replikation
Vermehrung
Replizierfähige Erreger
Erreger, die vermehrungsfähig sind.
Reproduktionszahl/ Reproduktionswert
Die Anzahl der sich ansteckenden Personen. Die situationsbedingte Reproduktionszahl bezieht sich dabei auf ein konkretes Übertragungsereignis.
Reserveantibiotika
Antibiotika, die bei Infektionen mit Bakterien verwendet werden, die gegen die üblicherweise eingesetzten Antibiotika resistent sind.
Restpartikelmenge
Partikelrückstand auf einer kontaminierten Feststoffoberfläche (i. W. Staub und Mikroorganismen) nach der Reinigung.
RLT - Anlage
Raumlufttechnische Anlage/Lüftungsanlage.
S
Sanitäranlagen
Sanitäreinrichtung Räumlichkeiten in denen sich Toiletten, Waschbecken, Duschen etc. befinden. Räumlichkeiten für die tägliche Hygiene und den Toilettengang.
Sanitärzelle
Nasszelle bzw. Sanitäreinrichtung Räumlichkeit in der sich eine Toilette, ein Waschbecken, eine Dusche etc. befindet. Räumlichkeit für die tägliche Hygiene und den Toilettengang.
(Schadstoff-) Quellstärke
Quellstärke/Menge an ausgestoßenen Partikeln (inkl. anhaftender Erreger).
Schadstofffreie/ -arme Luft
Luft, die frei oder nahezu frei von Schadstoffen wie Erregern, CO2, VOC, etc. ist.
Schätzungsintervall
Begriff aus der Statistik. Grenzen eines berechneten Intervalls einer Stichprobe, in dem ein Parameter einer Grundgesamtheit mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit zu erwarten ist.
Schichtlüftung
Quelllüftung beschreibt ein Lüftungskonzept, bei dem Zuluft bodennah mit geringem Impuls und Untertemperatur in den Raum eingebracht wird. Die Zuluft bildet einen Frischluftsee, der an Wärmequellen aufsteigt und dort für eine gezielte Versorgung mit Zuluft sorgt. Sie wird auch Schichtlüftung genannt.
Schlafraum
Raum bspw. in einer Kindertagesstätte, der für Schlaf- und Ruhezeiten ausgewiesen und ausgestattet ist.
Schutzkittel
Schutzkittel sollen die Dienstkleidung vor Kontamination schützen und werden bei bestehender Indikation getragen. Teil der persönlichen Schutzausrüstung.
Sedimentation
Ablagerung von Stoffen.
Sichtbezüge
Von einer Fläche kann zu einer anderen Fläche geschaut und ggf. Informationen gewonnen werden, ohne dass Hindernisse den freien Blick versperren.
Sichtfenster
Fenster in beispielsweise Türblättern bieten die Möglichkeit einen Überblick des dahinterliegenden Raumes/ Bereiches zu erlangen.
Signaletik
Die unsere Sinneswahrnehmung berücksichtigende Gestaltung zur räumlichen Orientierung von Menschen in einem komplexen Gebäude oder Areal wie beispielsweise einem Flughafen, einem Bahnhof, einem größeren Bürogebäude oder einer Schule.
Sportbereich
Sporthalle, Sanitäranlagen, Umkleiden und Außenanlagen, die für sportliche Aktivitäten genutzt werden können.
Sprechzimmer
Siehe Behandlungszimmer
Steckbecken
Behältnis für die Ausscheidung von Urin/Stuhl im Liegen. Syn.: Bettpfanne.
Stoßlüftung
Kurzzeitiges Lüften, um Lasten aus Räumen zu entfernen.
Stufentrakt
Bereich/ Etage in einer Schule, der bestimmten Jahrgängen zugewiesen ist und zur Ausbildung von Jahrgangskohorten dienen kann.
T
Terrassierung
Beschreibt die Abstufung von hintereinander angeordneten Flächen oder Räumen.
Thermische Behaglichkeit
Thermische Behaglichkeit nach DIN 1946-2: „Thermische Behaglichkeit ist dann gegeben, wenn der Mensch Lufttemperatur, Luftfeuchte, Luftbewegung und Wärmestrahlung in seiner Umgebung als optimal empfindet und weder wärmere noch kältere, weder trockenere noch feuchtere Raumluft wünscht.“ Die Faktoren Temperatur, Luftgeschwindigkeit, relative Luftfeuchte, Strahlung von Oberflächen, Bekleidung und Aktivität spielen dabei eine Rolle.
Trackingsystem
System, mit dem Objekte oder Personen und deren Bewegung nachvollzogen oder live eingesehen werden können.
Tröpfchen-Übertragung
Übertragung von Erregern, die an Tröpfchen gebunden sind, wie sie z.B. beim Sprechen, Husten, Niesen etc. ausgestoßen werden. Relevant vor allem im Nahfeld der Infektionsquelle.
U
Überdruckbelüftung
Eine mechanische Belüftung, bei der in einem abgeschlossenen Raum die Zuluft-Rate höher als die Abluft-Rate ist.
Umkehrisolierung
Unterbringung von Patient*innen, die besonders infektionsgefährdet sind unter Isolationsbedingungen, um sie vor der Exposition mit Krankheitserregern zu schützen.
Umluftfilter
Filter, die bei der Nutzung von Umluft verwendet werden.
Umluftfiltergerät
Ein mobiles mechanisches Gerät, das genutzt wird, um Raumluft abzusaugen und gefiltert dem Raum wieder zuzuführen. Es benötigt zwingend die gleichzeitige Außenluftzufuhr, da sonst der CO2 Gehalt in der Raumluft über den hinnehmbaren Bereich steigt.
Unreiner Arbeitsplatz
Arbeitsplatz für unreine Tätigkeiten wie bspw. das Aufbereiten von benutzten Materialien.
Unreiner Arbeitsraum
Zugewiesener Raum für Entsorgung (Abfälle) und Aufbereitung genutzter Materialien.
unreiner Lagerraum
In unreinen Lagerräumen werden kontaminierte (verunreinigte) Materialien, Geräte etc. aufbewahrt.
Unsterile Einmalhandschuhe
Zum Eigenschutz der Mitarbeitenden als mechanische Barriere gegenüber grober Kontamination.
Unterdruckbelüftung
Eine mechanische Belüftung, bei der die Abluft-Rate höher als die Zuluft-Rate ist.
V
Verdachtsfall
Person, bei der eine Infektion vermutet wird, bei der die Diagnosefindung aber noch nicht abgeschlossen ist.
Verhaltensmodell nach Dressler
Das Verhaltensmodell nach Dressler [2018] beschreibt den Zusammenhang zwischen der Restpartikelmenge und den Oberflächeneigenschaften (Rauheit und freie Oberflächenenergie).
Verkehrsflächen
Laubengänge, Höfe, Galerien, Flure
Virulenz
Sie charakterisiert den Grad der krankmachenden Eigenschaften eines bestimmten Erregers und kann von nicht krankmachend (avirulent) bis hochvirulent reichen.
Viruslast
Die Menge an Erregern (z.B. Viren), die in einer Probe gefunden wird.
VOC
Flüchtige organische Verbindungen (englisch: Volatile Organic Compounds) treten aus Baustoffen oder der Innenausstattung gas- oder dampfförmig in die Raumluft aus. Dazu zählen z.B. Aldehyde, Alkohole und Kohlenwasserstoffe.  
Volatile Organic Compounds
Flüchtige organische Verbindungen treten aus Baustoffen oder der Innenausstattung gas- oder dampfförmig in die Raumluft aus. Dazu zählen z.B. Aldehyde, Alkohole und Kohlenwasserstoffe.  
VRE
Vancomycin resistente Enterokokken. Gehören zu den multiresistenten Erregern.
W
Wärmesenke
Körper oder Bereich, der thermische Energie von einer Wärmequelle aufnimmt.
Wartebereich
Bereich an den Erschließungsflächen, ggf. mit Sitzmöglichkeiten für kurzzeitigen Aufenthalt.
Wartezimmer
Abgetrennter Raum dessen Funktion sich auf den Aufenthalt wartender Personen bis beispielsweise zur Behandlung in einer Arztpraxis beschränkt.
Wegeführung
Bewusste Führung von Personenströmen.
Wells-Riley-Modell
Analytische Methode, die zur Quantifizierung des Risikos luftgetragener Infektionen verwendet werden kann.
Wirtsorganismus
Organismus/Lebewesen, das als Lebensraum für einen anderen Organismus dient (dauerhaft oder vorübergehend).
Wohneinheit
Synonym Wohnbereich Wohneinheit ist der Zusammenschluss von Bewohnenden zu einer Gruppe, die bspw. bei einem Alten- und Pflegeheim von den gleichen Mitarbeitenden betreut werden und einen gemeinsamen Speiseraum, Aufenthaltsraume etc. nutzen.
Z
Zentrale/ dezentrale Lüftung
Maschinelle Lüftung kann in zentrale und dezentrale Lüftungssysteme unterteilt werden. Zentrale Systeme versorgen ganze Gebäude oder Gebäudeabschnitte mit Frischluft, dezentrale Systeme nur einzelne Räume.
Zuwegung
Der Erschließungsweg, über den Personen zu einem Gelände gelangen.