Public Nursery, Glyfada KLab Architecture
In einem Vorort südlich von Athen haben KLab Architecture 2017 einen Kindergarten in einer Modulbauweise errichtet. Aufgrund der Wirtschaftskrise wurden Bildungseinrichtungen in Griechenland in den Jahren zuvor weniger gefördert, sodass viele Kinder keinen Zugang zu Betreuungseinrichtungen hatten. Die Modulbauweise erlaubte eine schnelle und kostengünstige Errichtung der Betreuungseinrichtung.
Architekt*innen
KLab Architecture | Athen | London
Typologie
Kindertagesstätte
Bauvorhaben
Neubau
Fertigstellung
2017
Standort
Glyfada, Griechenland
BGF
400 m2
Gruppen
4
Da es zum Zeitpunkt des Wettbewerbs einen großen Mangel an Betreuungseinrichtungen in Griechenland gab, war der Bedarf an kostengünstigen und kurzfristig zu errichtenden Einrichtungen hoch. Daher lag der Schwerpunkt des Projekts auf der Entwicklung vorgefertigter Module. Die entworfenen Module wurden für den Transport auf einem LKW konzipiert, wodurch sich die Maße ergaben. In ihrem Entwurf haben die Architekt*innen darauf geachtet, eine möglichst einfache Konstruktion sowie gängige Materialien zu verwenden, um die Kosten für die Errichtung und den Betrieb gering zu halten. Die formale Grundlage ergab sich aus den zumeist archetypisch gemalten Vorstellungen eines Hauses von Kindern. Aus dieser Vorstellung heraus entstand die Idee für das Grundmodul. Durch die Zusammensetzung der einzelnen Module zu einem Konglomerat entstand eine neue Typologie im Maßstab von Kindern. Dieses Konglomerat erinnert an ein kleines Dorf innerhalb einer Stadt. Die Grundrissstruktur baut auf einer U-Form auf. Jeweils in den Ecken des Gebäudes befinden sich die allgemeinen Bereiche mit Sanitäranlagen, dem Schlafbereich, der Verwaltung und der Küche. Vor diesen öffentlicheren Bereichen sind kleine Lichthöfe angeordnet. Die Architekt*innen haben zudem Wert auf eine Wechselwirkung zwischen Innen- und Außenraum gelegt. Eine gezielte Bepflanzung mit Platanen im Hof spendet im Sommer Schatten, und durch weitere Bepflanzungen können die Kinder die Veränderungen der Jahreszeiten wahrnehmen. Den Gruppenräumen vorgeschaltete Pergolen aus Holz bilden private Bereiche im Außenraum, über die die Kinder in das Gebäude eintreten können.
Warum handelt es sich um ein Best-Practice-Beispiel?
Die Typologie ordnet sich zu drei Seiten um einen Hof an, sodass die Kinder aus ihren Gruppenräumen einen direkten Bezug zum Außenraum haben. Hohe Fenster bieten den Blick und Zugang zum Außenraum sowie den Blick vom Hof in die Gruppenräume. Durch die Anordnung um den zentralen Innenhof können die Gruppenräume und einige Nebenräume in pandemischen oder lokalen Ausbruchssituationen dezentral und direkt aus dem Außenraum an Stelle des Haupteingangs erschlossen werden. Der großzügig gestaltete Außenraum bietet außerdem die Möglichkeit, im Bedarfsfall temporäre Räume zu errichten.
Drei Grundmodule bilden zusammen einen Gruppenraum. Die Gebäudeteile der Nebenräume mit Flachdach verbinden die Grundmodule und bilden so die Grundrissstruktur. Jeweils zwei Gruppen teilen sich eine Sanitäranlage, sodass diese Gruppen zu einer Kohorte zusammengefasst werden können.
Die bewusst platzierten Fenster bieten bei den meisten Gruppenräumen eine gute Möglichkeit zur Querlüftung, um einen hohen Luftwechsel in den Räumen zu erzielen.