Möglichkeiten zum Kohortieren und Isolieren
In Phasen eines ausgeprägten oder länger andauernden Infektionsgeschehens sind organisatorische bzw. strukturelle Maßnahmen unerlässlich, um Infektionsketten zu unterbrechen. Kohortieren und Isolieren sind die beiden wichtigsten Verfahren, um möglicherweise oder sicher infizierte Personen(-gruppen) von anderen zu trennen und so zu vermeiden, dass lange Infektionsketten zustande kommen. So können Prozessabläufe weitgehend aufrechterhalten werden, ohne dass die entsprechenden Personen große Einschränkungen erdulden müssen. Es wird unterschieden zwischen einer räumlichen Kohortierung und einer zeitlichen Kohortierung.
Kohortieren
Unter Kohortieren ist zu verstehen, dass eine Gruppe von Menschen (z. B. eine Schulklasse) möglichst nicht mit anderen Gruppen (z. B. Parallelklasse) vermischt wird. Sofern bereits (unerkannt) infizierte Personen in einer Gruppe sind (exponierte Gruppe), soll dadurch verhindert werden, dass die Infektionserreger auf andere Gruppen übertragen werden. Die Klassen können beispielsweise räumlich (jede Klasse nutzt durchgängig ihr eigenes Klassenzimmer) oder zeitlich kohortiert werden (verschiedene Klassen nutzen ein Klassenzimmer zu verschiedenen Zeiten, nach der Nutzung durch eine Kohorte erfolgt eine Lüftung des Raumes bei luftgetragenen Infektionen bzw. eine Oberflächenreinigung bei Kontaktübertragungen).
Isolieren
Unter Isolieren ist zu verstehen, dass bereits infizierte Personen oder kolonisierte Personen (Träger von Infektionserregern ohne Symptome) separat von anderen Personen unterzubringen sind. Patient*innen/Bewohner*innen, die wegen Infektionserkrankungen isoliert sind, sollten möglichst wenig Kontakt zu anderen Personen haben. Deshalb sollten bei der baulichen Planung genügend Platz für Isolierzimmer und bei einem Isolierzimmer ein Sanitärbereich eingeplant werden. Medizinisch notwendige Untersuchungen können unter Einhaltung entsprechender Schutzmaßnahmen selbstverständlich stattfinden. Personen, die an einer Infektion mit demselben Erreger erkrankt sind, können gemeinsam isoliert werden und bilden wiederum eine Kohorte von infizierten Personen. Tabelle 1 zeigt Beispiele für das Kohortieren und Isolieren in verschiedenen Infrastrukturen.
Voraussetzung für das Kohortieren und Isolieren ist, dass die Möglichkeiten dazu bereits bei der Planung der Einrichtungen mitgedacht werden. Insbesondere wenn eine zeitlich gestaffelte Kohortierung nicht möglich ist, müssen die baulichen und lüftungstechnischen Gegebenheiten ein Abtrennen von Gebäudeabschnitten oder flexibel nutzbare Flächen ermöglichen. Dabei ist auch auf die passende, für alle Gruppen gleichzeitig verfügbare und gleichwertige Ausstattung zu achten.