Schulen
Gute Betreuung und Bildung für unsere Gesellschaft sichern
Schulen sind Orte, an denen Kinder sich eigenständig und losgelöst von ihrem familiären Kreis entwickeln und ein eigenständiges soziales Umfeld aufbauen. Neue Freundschaften entstehen, es wird gemeinsam gespielt und ein soziales Miteinander aufgebaut. Mitarbeitende werden zu Bezugspersonen, Werte werden vermittelt, neues Wissen und neue Fähigkeiten werden erlernt sowie besondere Talente gefördert. Daher ist es wichtig, allen Kindern in unserer Gesellschaft gleichermaßen den Zugang zu Bildung zu ermöglichen.
Kinder aus unterschiedlichen Familien und Bekanntenkreisen treffen in Schulen aufeinander, sodass einerseits das Infektionsrisiko durch die erhöhte Kontaktanzahl steigt und andererseits eine Erregerausbreitung an die Kontaktpersonen während außerschulischer Aktivitäten möglich wird. Ebenfalls kann durch eine ungesunde Umgebung/Umweltbedingungen, wie beispielsweise einen zu geringen Sauerstoffanteil in der Raumluft, das Wohlbefinden der Kinder sinken und Konzentrationsschwächen könnten entstehen.
Um im Alltag eine Basishygiene zu ermöglichen und während lokaler Ausbruchssituationen sowie während Pandemien die Ausbreitung von Erregern zu minimieren, sollten Schulen infektionspräventiv gebaut werden. Der pädagogische Alltag kann darüber hinaus durch das Erreichen einer Basishygiene erleichtert werden.
Bauliche, technische und hygienische Maßnahmen können dazu beitragen, die Infektionsgefahr zu senken und so Kindern kontinuierlichen Zugang zu Bildung zu ermöglichen. Außerdem können Erziehungsberechtigte durch die dauerhaft sichergestellte Betreuung ihren beruflichen Verpflichtungen ungehindert nachgehen.
Die Schließung von Schulen und eine erhöhte Infektionsgefahr hätten soziale, gesundheitliche sowie wirtschaftliche Auswirkungen auf unsere Gesellschaft.
Diese Seite vermittelt Hinweise, warum gesundheitsschützendes Bauen eine hohe Relevanz für Schulen hat. Zudem bietet sie Informationen über die unterschiedlichen Risikofaktoren für Erregerübertragungen, die in Schulen vorherrschen, und einen Überblick über gesundheitsschützende bauliche und technische Entwurfsprinzipien. Best-Practice-Beispiele von passenden Architekturprojekten veranschaulichen, wie die empfohlenen Entwurfsprinzipien und Maßnahmen bereits umgesetzt wurden.
Die Vielzahl unterschiedlicher Erreger lässt sich durch verschiedene Maßnahmen bekämpfen. Das Infektionsrisiko setzt sich dabei aus vielen Faktoren zusammen, die sich auch gegenseitig beeinflussen können. Manche Maßnahmen zielen auf einzelne oder mehrere dieser Faktoren gleichzeitig ab. Je nach Erreger ändert sich auch die Relevanz der einzelnen Faktoren für die Bekämpfung. Dies hängt beispielsweise damit zusammen, dass die Infektionswege oder auch die Anfälligkeit bestimmter Personengruppen sich bezüglich der verschiedenen Erreger stark unterscheiden können. Gleichermaßen sind die auf die jeweiligen Faktoren abzielenden Maßnahmen unterschiedlich effektiv für die Infektionsprävention. Daher ist eine absolute Aussage zur Effektivität einer bestimmten Maßnahme nicht möglich. Die folgende Liste umfasst mögliche Faktoren für luftgetragene Erreger sowie für solche, die sich über Schmierinfektion übertragen. Die Liste ist nicht nach Effektivität geordnet.
- Alter und Verständnis im Hinblick auf die Umsetzung von Infektionspräventionsmaßnahmen
- Impfstatus
- Kontakte mit Familie und Freund*innen
- Personalmangel
- Ausbildungsgrad, Kompetenz in Bezug auf Infektionsprävention
- Impfstatus
- Räumliche Bedingungen (z. B. Größe der Klassenzimmer, Möglichkeiten zur Kohortierung)
- Belüftungsverhältnisse und Monitoring der Belüftung
- Vorgaben der Schulbehörde
- Flexibilität im Hinblick auf andere Unterrichtsformen und Raumnutzungen (Teilung der Klassen etc.)
Im Folgenden sind die für Schulen relevanten Entwurfsprinzipien aufgeführt, die jeweils eine Liste mit konkreten baulichen, technischen und hygienischen Empfehlungen zur Umsetzung enthalten. Die Empfehlungen – vom baulichen Detail bis zum Grundriss – können für den eigenen Anwendungsfall spezifisch gefiltert werden und sind jeweils mit einem Best-Practice-Beispiel veranschaulicht.